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Die Religionskritik des Hobbes Ein Beitrag zum Verständnis der Aufklärung

Léo Strauss

pp. 263-373

Wenn der Kampf zwischen Glauben und Unglauben »das eigentliche, einzige und tiefste Thema aller Welt- und Menschengeschichte«1 ist, so gebührt der Religionskritik des Hobbes die grösste Aufmerksamkeit. Unter den zahlreichen Bestreitungen der Religion, der offenbarten wie der natürlichen, welche das klassische Zeitalter der Religionskritik — das 17. und das 18. Jhdt. — hervorgebracht hat, gibt es nicht viele, die an geschichtlicher Wirksamkeit, gibt es wenige, die an Entschiedenheit der Leugnung, gibt es keine, die an Radikalität der Begründung mit derjenigen, die in Hobbes' Leviathan vorliegt, zu vergleichen wäre. Zwar ist Spinozas theologisch-politischer Traktat, wie Hobbes selbst anerkannt hat, »kühner« als der Leviathan, d. h. rücksichtsloser im Ziehen und Aussprechen von Konsequenzen; aber diese Kühnheit ist erkauft um den Preis des Verzichts auf die eigentliche Grundlegung der Kritik, die sich viel eher im Leviathan als im theologisch-politischen Traktat findet.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03542-4_6

Full citation:

Strauss, L. (2001). Die Religionskritik des Hobbes Ein Beitrag zum Verständnis der Aufklärung, in Hobbes' Politische Wissenschaft und zugehörige schriften — Briefe, Stuttgart, Metzler, pp. 263-373.

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